Die Lufthansa treibt die Standardisierung ihrer Flugzeugflotte – inklusive der Flugzeuge der Tochtergesellschaften – voran. Als erste Maßnahme wird die Narrowbody-Familie Airbus A320 vereinheitlicht, immerhin liefert Airbus zwischen 2019 und 2025 rund 100 Flugzeuge aus dieser Familie an die Lufthansa und ihre Töchter. Statt bisher fünf verschiedenen Versionen soll ab dem nächsten Jahr konzernweit nur noch eine einzige A320-Version ausgeliefert werden. Das Unternehmen rechnet durch die Vereinheitlichung mit Kosteneinsparungen und einer verbesserten betrieblichen Flexibilität bei der Kapazitätssteuerung.
Schneller Umbau beim Airline-Wechsel
Lufthansa definiert zusammen mit ihren Konzerngesellschaften Austrian Airlines, Brussels Airlines, Eurowings und Swiss eine Standardkonfiguration der A320, die es ermöglicht, dass Flugzeuge innerhalb kurzer Zeit und mit wenig Aufwand umgebaut werden können, wenn diese zwischen den Airlines der Lufthansa Group transferiert werden. Bei der Vereinheitlichung konzentrieren sich die Airlines auf die großen, kostenintensiven Komponenten wie das Kabinendesign, die Flugzeugsitze und die Bordküche. Aber auch Komponenten wie die Notfall-Ausrüstung oder die Electronic-Flight-Bags im Cockpit sollen künftig einem gruppenweiten Standard entsprechen. Weitere Standardisierungen zum Beispiel bei der Beladung von Fracht werden gemeinsam mit dem Hersteller entwickelt.
Ein Airbus A320 der Swiss in Star Alliance-Lackierung rollt in Tegel zur Startbahn. © V. K. Thomalla
Die Kosten für den Umbau und die Liegezeiten können dadurch deutlich reduziert werden. Darüber hinaus erwartet die Lufthansa Group weitere Synergien beim Flugzeugkauf durch die Standardisierung. Die Vereinheitlichung gilt für Flugzeuge, die ab 2019 an die Lufthansa Group-Airlines ausgeliefert werden.
Die Airbus-A320-Flotte von Eurowings ist durch die Übernahme von A320 der airberlin schnell gewachsen. © Volker K. Thomalla
Um dennoch einen individuellen Markenauftritt zu gewährleisten, gibt es beispielsweise unterschiedliche Sitzbezüge bei den verschiedenen Airlines. Obwohl die Overhead-Bins ebenfalls standardisiert sein sollen, werden sie aber durch Airline-spezifische Designelemente dem Markenbild der jeweilige Fluggesellschaft angepasst. Diese Elemente sind im Fall eines Wechsels der Airline leicht auszutauschen.
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