Die brasilianischen Luftstreitkräfte FAB (Força Aérea Brasileira) haben gestern im Rahmen einer Auslieferungszeremonie in Gavião Peixoto ihre erstes Frühwarnflugzeug E-99M nach seiner Modernisierung wieder in Empfang genommen. Vier weitere Exemplare dieses Typs werden noch von dem brasilianischen Aerospace-Konzern Embraer auf den neuesten Stand gebracht.
Bei den E-99 handelt es sich um 2001 eingeführte Aufklärungs- und Überwachungsflugzeuge auf Basis des Regionaljets Embraer ERJ 145. Sie unterscheiden sich rein äußerlich schon durch das die große kastenförmige Verkleidung des AESA-Radars auf dem Rumpfrücken von den zivil genutzten Flugzeugen. Die Triebwerke der E-99 sind im Vergleich zu denen der zivilen ERJ 145 leistungsgesteigert. Die Ursprungsversion des AEW&C-Flugzeugs heißt E-99A, nach der Modernisierung lautet die Bezeichnung bei der FAB E-99M. Neben Brasilien nutzen auch die Luftstreitkräfte Griechenlands und Mexikos das Muster.
Komplette Überholung der Systeme
Die Modernisierung ist umfassend und beinhaltet eine komplette Überholung beziehungsweise Erneuerung der Missionssysteme, des Radars, der Selbstschutzsysteme sowie die Installation neuer Sensoren. Damit ist das fliegende Frühwarnsystem nun auf in der Lage, elektronische Aufklärung zu leisten und elektronische Quellen aufzuspüren und ihre Standorte zu lokalisieren.
Internationale Partner von Embraer bei der Modernisierung der E-99 sind Saab (als Zulieferer für das Erieye-AESA-Radar), Aeroelectronica International und Rohde & Schwarz. Neben der Modernisierung der Flugzeuge haben die brasilianischen Streitkräfte auch sechs zusätzliche Missionsplanungssysteme und Bedienerstationen geordert, um an ihnen die Besatzungen der modernisierten Flugzeuge zu trainieren.
Jackson Schneider, der Präsident und Hauptgeschäftsführer (CEO) des Geschäftsbereichs Embraer Defense & Security, sagte: „Das Muster spielt eine strategische Rolle im brasilianischen Verteidigungssystem und hat bereits seine operative Effektivität unter Beweis gestellt. Als Teil von Embraers Wachstumsstrategie in den kommenden Jahren haben wir investiert, um unser Portfolio im Bereich Defense und Security zu diversifizieren, um mit innovativen Lösungen die Bedürfnisse des globalen Verteidigungsmarktes besser zu erfüllen. Und die gehen weit über Jets hinaus.“
Volker K. Thomalla
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