Die Frage, welches Hubschraubermuster Nachfolger der Alouette III des Bundesheeres in Österreich wird, scheint geklärt: Nach übereinstimmenden Presseberichten aus Österreich wird die Verteidigungsministerin Klaudia Tanner heute bekanntgegeben, dass sich die Regierung des Landes für die AW169M des italienischen Herstellers Leonardo Helicopters entschieden habe. Als erstes Medium hatte darüber die Kronen Zeitung aus Wien darüber berichtet.
18 AW169M für 300 Millionen Euro
Österreich will in die Beschaffung der 18 neuen Mehrzweckhubschrauber rund 300 Millionen Euro investieren. Die Wettbewerber Airbus Helicopters und Bell kamen mit ihren Angeboten für die H145M und der Bell 429 nicht zum Zug. Die ersten neuen AW169M sollen bereits 2022 an das Bundesheer übergeben werden. Neben der italienischen Guardia di Finanza hat bislang das italienische Heer die militarisierte Version der AW169 in Auftrag gegeben. Dem Vernehmen nach verhandelt die italienische Regierung auch mit Ägypten über den Kauf des Mehrzweckhubschraubers. Österreich wäre also bei Vertragsabschluss der erste Exportkunde für die AW169M. Die AW169M kann sowohl ein Kufenlandegestell als auch ein Einziehfahrwerks erhalten. Sie unterscheidet sich hauptsächlich durch ihre missionsspezifische Ausrüstung und ihre Bewaffnung von der zivilen AW169.
Der Helikopter wird von zwei Pratt & Whitney PW210A-Wellenturbinen angetrieben und kann bis zu zehn ausgerüstete Soldaten in der Kabine transportieren. Die großen Schiebetüren erlauben ein schnelles Absetzen (Fast Roping) von Einsatzkräften und gleichzeitig ein sichere Windenbergung bei Such- und Rettungsmissionen (SAR). Der Hubschrauber fällt mit einer Abflugmasse von bis zu 4.800 Kilogramm in die Klasse der Intermediate Twin.
Volker K. Thomalla
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Italiens Guardia di Finanza hat ihre erste AW169M übernommen
1 Kommentar
Ich finde es interessant, dass u. a. Österreich und Polen, Italien sowieso keine Hubschrauber von Airbus (z. B. H145M oder H225M) kaufen. Es wird immer von europäischer Einheit und Synergieeffekten durch gleiche militärische Geräte gesprochen, aber die Realität zeigt etwas anderes.