Blake Scholl, der Gründer und Hauptgeschäftsführer der Firma Boom Supersonic, sagte heute auf der Dubai Airshow, dass seine Firma aktiv auf der Suche nach einem Standort für die Endmontage des Überschallflugzeuges ist. Er könne überall auf der Welt liegen, auch in der Golfregion. Das Engineering und die Teilefertigung sollten jedoch in den Vereinigten Staaten verbleiben.
Boom will das Erbe der Concorde antreten
Boom Supersonic will ein überschallschnelles Verkehrsflugzeug mit 55 Passagiersitzen entwickeln und bauen. Zuvor soll jedoch ein herunterskaliertes Experimentalflugzeug mit der Bezeichnung XB-1 die grundlegenden Konstruktionsmerkmale des späteren Airliners verifizieren. Die XB-1 wird mit Triebwerken von General Electric, Avionik von Honeywell und 3D-gedruckten Teilen von Stratasys fliegen“, sagte Scholl im Juni dieses Jahres während der Paris Air Show. „Wir haben nun alles, was notwendig ist, um das erste unabhängig entwickelte Überschall-Flugzeug in der Geschichte zu entwicklen. Wir haben die Finanzierung, das technische Design und die Produktionspartner“, ergänzte er seinerzeit.
Boom Supersonic will mit dem XB-1 Demonstrator schon im nächsten Jahr zum Erstflug starten. Die Flugerprobung ohne Überschallflüge soll vom Centennial Airport in der Nähe von Denver stattfinden, für die Überschallflüge will die Firma zur Edwards Air Force Base nach Kalifornien ausweichen.
Nach Firmenangaben liegen Boom bislang 76 nicht-rückzahlbare Bestellungen für den überschallschnellen Airliner vor, der 2023 auf den Markt kommen soll.
Volker K. Thomalla
Wie ist Ihre Meinung zum Überschall-Luftverkehr?
Nutzen Sie die Kommentarfunktion unten auf der Seite!
Weitere Beiträge zu dem Thema:
Aerion und GE schließen Vertrag zu Überschall-Antrieb
Rockwell Collins macht den Überschallknall sichtbar
Bekommt die NASA den Überschallknall in Griff?
1 Kommentar
Nur sechs Jahre(!) bis zum EIS? Ja, klar, läuft schon. Als langjähriger Wegbegleiter der Luftfahrt fällt mir ein Moltke-Zitat ein: Kein noch so perfekter Plan überlebt den ersten Angriff. Und kein noch so schön geplantes, aber hochkomplexes Überschallprojekt, wird den Zeitplan auch nur annähernd einhalten. Da wette ich um die „übliche Summe“.