Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer hat den ersten Super Midsize Business Jets des Typs Praetor 600 für seinen Großkunden Flexjet ausgeliefert. Das Fractional-Ownership-Unternehmen wird das neue Muster zuerst seinen Kunden in Europa zur Verfügung stellen. Nach der Übergabe überführte eine Crew den neuen Jet nach Großbritannien. Mit vier Passagieren an Bord erreicht die Praetor 600 eine Reichweite von 4.018 nautischen Meilen (7.441 Kilometer). Damit ist sie der Super Midsize Jet mit der größten Reichweite.
Flexjet Praetor 600
Nach der Landung in Großbritannien wurde die erste Praetor 600 für Flexjet von der Flughafenfeuerwehr mit einem Wassersalut begrüßt. © Flexjet
Embraer hatte den Jet zusammen mit der kleineren Praetor 500 im Oktober 2019 vorgestellt. Er ist als erstes Muster seiner Klasse mit einem Fly-by-Wire-Flugsteuerungssystem und einem aktiven Böen-Abmilderungssystem ausgerüstet. Das Kabinenmanagement steuert Honeywell Aerospace in Form seines Ovation Select Cabin Management Systems bei, während Collins Aerospace mit dem Pro Line Fusion die hochmoderne Cockpitavionik liefert. Die brasilianische Luftfahrtbehörde ANAC hatte die Praetor 600 im April 2019 zugelassen. Drei Monate später übergab der Hersteller das erste Exemplar an einen Kunden.
Mega-Auftrag über 64 Jets
Auf der Geschäftsluftfahrtmesse NBAA-BACE im Oktober 2019 hatte Flexjet 64 Executive Jets der Typen Phenom 300E, Praetor 500 und Praetor 600 im Gesamtwert von 1,4 Milliarden US-Dollar (1,26 Milliarden Euro) bestellt. Das jetzt gelieferte Exemplar stammt aus diesem Auftrag. Im Dezember 2019 hatte Embraer bereits die erste Praetor 500 aus diesem Auftrag an Flexjet geliefert.
Flexjet hat angekündigt, die Praetor 600 zunächst im Rahmen seines Red Label-Programms einzusetzen. Bei diesem Programm ist jedem Flugzeug ein fester Stamm an Besatzungen zugeordnet, und die Flugzeuge sind mit einem speziellen Interieur ausgestattet. Die Praetor 500 und 600 von Embraer verfügen serienmäßig über HEPA-Filter, die 99,97 Prozent aller Viren, Bakterien und Pilze aus der Luft herausfiltern.
Michael Silvestro, der Hauptgeschäftsführer (CEO) von Flexjet, sagte: „Da sich die Nachfrage nach Privatjet-Flügen nach der Covid-19-Pandemie viel schneller erholt als die kommerzielle Luftfahrt, ist es klar, dass Reisende ihr Risiko, dem Coronavirus ausgesetzt zu werden, minimieren wollen. Privatjets sind in der Covid-19-Ära eine risikoärmere Art zu fliegen. Das macht jetzt zum perfekten Zeitpunkt, um sowohl die vielseitige Praetor 600 als auch die Red Label-Erfahrung auf den europäischen Markt zu bringen.“
Volker K. Thomalla
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