Homepage » Business Aviation » Das HTF7000 erreicht 10 Millionen Flugstunden

Flugstunden- und Dienstzeit-Jubiläum für das HTF7000-Triebwerk von Honeywell Aerospace. Die Turbofan-Familie schafft auch eine bemerkenswerte Zuverlässigkeit.

9.04.2024

Die Triebwerke der Honeywell-HTF7000-Familie fliegen seit 20 Jahren und haben über 10 Millionen Flugstunden absolviert. © Honeywell Aerospace

Honeywell Aerospace hat in diesem Jahr allen Grund, seine HTF7000-Triebwerksfamilie zu feiern. Einerseits wurde der erste Turbofan dieser neuen Antriebsserie vor 20 Jahren in Dienst gestellt, andererseits haben die HTF7000-Antriebe die Marke von 10 Millionen Flugstunden erreicht und überschritten. Außerdem erreichen die HTF7000 eine technische Abflugzuverlässigkeit von über 999,99 Prozent.

Business Jets mit HTF7000-Antrieb

Das HTF7000 ist ein Turbofan, der für die Geschäftsluftfahrt entwickelt wurde. Ein niedriger Treibstoffverbrauch, geringe Emissionen und eine hohe Betriebszuverlässigkeit standen im Pflichtenheft der Konstrukteure. Zunächst bezeichnete Honeywell das Triebwerk als AS907 und wurde noch vor der Markteinführung in HTF7000 umbenannt. Jeff Aitchison, der heutige Senior Chefingenieur für das Triebwerksprogramm bei Honeywell Aerospace, kam schon 1998 als Ingenieur zum Entwicklungsteam für die neue Triebwerksfamilie. Er sagt heute rückblickend: „Es war großartig, sowohl an der Entwicklung als auch an der Indienststellung dieses Programms beteiligt zu sein. Wir wollten ein Triebwerk mit niedrigen Wartungskosten und hoher Zuverlässigkeit entwickeln, und die HTF7000-Triebwerksfamilie hat in den letzten zwei Jahrzehnten unsere höchsten Erwartungen erfüllt.“

Laut Aitchison macht eine Reihe von Faktoren die HTF7000-Motorenfamilie besonders zuverlässig: „Es war die erste Triebwerksfamilie, die wir für die zustandsabhängige Wartung entwickelt haben. Außerdem haben wir Techniken wie beschleunigte Lebensdauertests eingesetzt, um die Komponenten zuverlässiger zu machen, und wir haben Pionierarbeit bei der Verwendung von Datenanalysen zur Verlängerung der Wartungsintervalle geleistet. Die Triebwerke sind am Flügel leicht zu warten, da die meisten austauschbaren Komponenten in 20 Minuten oder weniger mit Alltagswerkzeugen ausgetauscht werden können.“

Alles begann mit dem Challenger 300

Der Bombardier Challenger 300 war der erste Business Jet, der von einem HTF7000 angetrieben wurde. Heute sind es die aktuellen Produktionsmuster Bombardier Challenger 3500, Gulfstream G280, Cessna Citation Longitude und Embraer Praetor 500 und Praetor 600. Die Antriebe liefern zwischen 6.500 und 7.500 lbs (28,9 und 33,4 kN) Startschub. Honeywell hat inzwischen über 3.200 HTF7000 ausgeliefert und erwartet, dass in diesem Jahr 400 weitere Exemplare an die Flugzeughersteller gehen. In der nächsten Dekade schätzt Dave Marinick, der Präsident des Geschäftsbereichs Engine & Power Systems bei Honeywell, das Marktpotenzial auf weitere 4.500 Triebwerke der HTF7000-Familie.

Das HTF7000 ist ein Zweiwellen-Turbofan und verfügt über einen Fan-Durchmesser von 86,87 Zentimetern und wiegt in der Version HTF7500E (für die Embraer-Praetor-Jets) 618,7 Kilogramm. Das Nebenstromverhältnis beträgt 4,2:1, das Gesamtdruckverhältnis 28,2:1.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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