Das Flugtestprogramm für die neue einmotorige Tubroprop Beechcraft Denali von Textron Aviation nimmt weiter Fahrt auf: Gestern ist das zweite Exemplar des neuen Flugzeugmusters in Wichita zu seinem Erstflug gestartet. Es wird nun den Prototypen bei der Flugerprobung ergänzen. Seit dem Erstflug der ersten Denali im November 2021 hat der Prototyp nach Angaben von Textron Aviation über 250 Flugstunden gesammelt.
Bei ihrem ersten Flug war die zweite Denali zwei Stunden und eine Minute in der Luft. Die Testcrew ließ das von einem Catalyst-Turboprop-Triebwerk angetriebene Flugzeug auf eine Höhe von 15.500 Fuß steigen und erreichte eine maximale Geschwindigkeit von 240 Knoten. Das Catalyst-Triebwerk der Denali wurde von GE Aviation komplett neu entwickelt und leistet 1.300 PS (969 kW). Es wird über eine digitale FADEC-Triebwerkssteuerung kontrolliert und per Einhebelbedienung gesteuert.
Der Erstflug der zweiten Beechcraft Denali dauerte genau zwei Stunden und eine Minute. © Textron Aviation
Ein drittes Exemplar der Denali soll die Testflotte in naher Zukunft ergänzen. Zusätzlich hat Textron Aviation drei weitere Testexemplare gebaut, die aber nur am Boden getestet werden und nie in die Luft gehen werden.
Drei Exemplare nur für Bodentests
Chris Hearne, der Senior Vice President Enigneering & Programs bei Textron Aviation, sagte nach dem Jungfernflug des zweiten Exemplars: „Dieser Flug ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Beechcraft-Denali-Programm, da das Flugzeug in erster Linie für die Erprobung von Flugzeugsystemen wie Avionik, Kabinensteuerung und Eisschutz eingesetzt wird. Das Team hat große Fortschritte gemacht und wichtige Ziele im Flugtestprogramm erreicht. Das Denali-Team geht mit viel Schwung in die zweite Jahreshälfte 2022.“
Textron Aviation hatte die Denali – damals noch bei Cessna angesiedelt – bereits 2015 angekündigt und auf dem EAA AirVenture in Oshkosh 2016 offiziell gelauncht. Damals war das Unternehmen davon ausgegangen, die erste Denali Ende 2018 in die Luft zu bringen und das erste Exemplar Ende 2019 an einen Kunden ausliefern zu können. Doch der Aufwand, das neue Triebwerk zu entwickeln, war größer als von GE Aviation geplant und führte zu der jetzt ausgelaufenen Verspätung.
Volker K. Thomalla
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1 Kommentar
Hallo
Immer wieder schön von euch was zur General Aviation zu lesen
Danke euch und weiter so